Der Forenbach - ein geologisches Phänomen

Text und Bilder: Jakob Kubli

 

                                                Übersicht. Die roten Zahlen 1-5 verweisen auf die Bilder im Text.

                                                Karte aus:  Die Flurnamen der Gemeinde Glarus, 2020

 

 

Bild 1: Altigerruus mit Firn
Bild 1: Altigerruus mit Firn

Netstal hat neben den beiden Flüssen Linth und Löntsch noch ein weiteres Fliessgewässer, das in den eigenen Huben entspringt: Die Altigerrunse. Die Wächten zwischen Wiggis und Rauti und die Firne über der Höchwand bilden den Anfang eines einzigartigen Wasserlaufes, der schliesslich als stattliches Fliessgewässer in Ziegelbrücke in den Linthkanal einmündet.

 

Im Winter und Frühjahr bildet sich jeweils am Fusse des Wiggis im Altiger ein Lawinenkegel, der sich oft bis in den Sommer halten kann.

 

 

 

Neben den Seen, Bächen und Flüssen fliesst unter unserem Tal sehr viel Grundwasser und gespanntes Wasser. Tritt dieses an die Oberfläche, wie dies beim Forenbach der Fall ist, wird es als artesisches Wasser bezeichnet.

Bedingt durch die vermehrte Anzapfung des Grundwasserstromes für Industrie, Gewerbe und Gemeinde ist der Grundwasserspiegel kontinuierlich gesunken. Dies hat sich in den letzten paar Jahren noch verstärkt. In den Zeiten der Klimaerwärmung ist der jeweilige Wasserstand des Brand- und Forenbaches mit seiner einzigartigen Naturerscheinung für die Wissenschaft ein wichtiger Indikator.

 

Das vergangene Jahr hat sich mit seinen gemässigten Witterungsverhältnissen ohne Extreme ausgezeichnet. So konnte sich die Natur von den Trockenheiten der letzten Jahre spürbar erholen. Die Altigerrunse hat während etlichen Wochen bis weit in die Talebene von Unterbergen Wasser geführt. Nach der Vereinigung der Altiger- mit der Ädirunse, die äusserst selten Wasser führt, nennt sich das Fliessgewässer Brandbach. Das obere Teilstück des Brandbachs wird vorwiegend von Oberflächenwasser gespiesen. Der untere Teil hingegen, vor allem aber der anschliessende Forenbach in der Umgebung des Mettlensees, wird von Grundwasser gespiesen.

 

Bild 2: Wasserstand im mittleren Abschnitt des Brandbaches
Bild 2: Wasserstand im mittleren Abschnitt des Brandbaches
Bild 3: Beim Übergang vom Brandbach in den Forenbach war selbst im Dezember 2021 der Wasserstand erfreulich hoch.
Bild 3: Beim Übergang vom Brandbach in den Forenbach war selbst im Dezember 2021 der Wasserstand erfreulich hoch.

 

Der Grundwasserspiegel war im Jahr 2021 so hoch, dass selbst der untere Teil des Brandbaches im Dezember noch Wasser führte.

 

 

 

Bild 4: Idyllischer Forenbach erinnert an das einstige Fischgewässer.
Bild 4: Idyllischer Forenbach erinnert an das einstige Fischgewässer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                            Bild 5: Markanter Zufluss vom oberen Teil des Mettlenseelis in den Forenbach (links)

 

 

Nördlich der kantonalen Fischbrutanstalt Mettlen vereinigt sich der Foren- mit dem Mettlenbach und fliesst als respektables Fischgewässer Richtung Schneisingen. Mit der Vereinigung mit dem künstlichen Erlenkanal von der Papierfabrik Netstal bei der Mühle in Näfels wird das Gewässer zum Mühlebach, der schliesslich in Ziegelbrücke in den Linthkanal einmündet.