Pionier-Leistungen der Elektrizitätsversorgung Netstal (EVN)

Text und Foto Jakob Kubli

 

Die Elektrizitätsversorgung Netstal (EVN) geht bis aufs Jahr 1892 zurück, als die Hauptgemeindeversammlung beschlossen hatte, ein eigenes Elektrizitätswerk zu bauen. Nach dem Anschluss an das Löntschwerk entwickelte sich die EV Netstal auf gesunder Basis. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges ist mit der Eröffnung von neuen Bauquartieren in den Sandrütenen, im Wydeli und in der Matt der Energiebedarf stetig gewachsen. Im Jahre 1945 erstellte die EVN beim Löntsch die erste moderne Transformatorenstation. Diese wurde in weitsichtiger Weise bereits für 16 kV ausgebaut. Mit der Verbindungsleitung von der Station Löntsch zur Station Langgüetli der Kalkfabrik Netstal wurde 1946 eine Hochspannungs-Ringleitung fertiggestellt. Als 1948 die Firma Stoffel & Co. in St. Gallen den Textilveredlungsbetrieb nach Netstal verlegte, musste aus baulichen Gründen die Turmstation im Grosszaun weichen und an anderer Stelle eine Parterrestation erstellt werden. Als Grossabonnent musste die Firma eine werkeigene Station bauen.

 

Trafo-Station zwischen Landstrasse und Kreuzbühlstrasse.
Trafo-Station zwischen Landstrasse und Kreuzbühlstrasse.

1953 erstellte die EVN vor allem für die Industrie (Kalkfabrik, Stoffel & Co., obere und untere Papierfabrik, Metallwarenfabrik Alfred Stöckli Söhne) und weitere eine Hochspannungs-Reserveleitung vom Löntschwerk in die Station Löntsch um eine Noteinspeisung zu ermöglichen. 1954 wurde zur Entlastung der Station Schlöffeli bei der reformierten Kirche zwischen der Land- und Kreuzbühlstrasse eine neue Station gebaut. Die Bediensteten der EVN legten dabei wert darauf, inmitten der Wohn- und Geschäftshäuser eine ästhetisch gute Lösung zu finden. Es ist dabei ein formschöner Bau entstanden, der sich organisch gut in die Umgebung einfügt. An der Ostfassade wurde eine grosse Wandfläche durch (leider) unbekannte Künstlerhand verziert. Das Scraffito symbolisiert auf elegante Weise die Transformation und setzt somit den Pionieren der EVN ein nachhaltiges Denkmal.

Im Jahre 1960 wurde die Messstation im Höschetli, die nicht mehr den Vorschriften entsprach, durch eine leistungsfähigere Anlage ersetzt. Als letztes grosses Vorhaben erbaute in den siebziger Jahren die EVN für den südlichen Dorfteil (Mattquartier, Kublihoschet, Goldigen Bruggli sowie für die inzwischen entstandenen Neubauquartiere in der Lerche, im Fuchsgut und in der Weid) eine markante Trafostation beim Bürglen-Spielplatz. Damit konnte Ober-Netstal in 380/220 Volt beidseitig gespiesen werden.

 

 

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