E grosses Muul

 

Des starken Fridli Leuzingers Enkel hiess Balz und prahlte oft mit seiner wirklich ungewöhnlichen Körperkraft. Schade, dass sein Grossvater nicht mehr bei Kräften sei, dem würde er den Meister zeigen, sprach er eines Nachmittags. Der Alte vernahm es, sprach aber kein Wort. Am Abend aber, als der Naseweis bei einer "Spinnete“ bei den jungen Leuten das grosse Wort führte, wurde plötzlich an den Fensterladen geklopft, und eine verdrehte Stimme hänselte: „Bälzli Lüüziger, du Grosshans, chumm use, wänn d Guräschi häsch!“ Wie ein Drache fuhr der Beleidigte aus dem Haus, um den frechen Nachtbuben zu bestrafen. Draussen stand einer, die Schirmkappe tief über die Stirn gezogen. Balz schoss auf ihn los. Aber der Unbekannte hob ihn mit einem gewaltigen Schwung in die Luft und liess ihn eine Weile im Mondschein zappeln. Dann warf er ihn lachend ins kurze Herbstgras, versetzte ihm einen währschaften Hosenspanner und flüsterte dem Jungen ins Ohr: „Balz, du bisch e Narr und häsch e grosses Muul, und ich bi dine Grossvater. Wännd nüd gschiider und bescheidener wirsch, dä salb di jede Aabed ab!“